Digitale Resilienz statt News Burnout
- Ute Korinth

- 15. Juli
- 2 Min. Lesezeit

Wir leben in herausfordernden Zeiten – Kriege, Anschläge, die Bedrohung demokratischer Strukturen und die Klimakrise dominieren die Schlagzeilen. Viele von uns fühlen sich angesichts dieser Dauerkrisen emotional überfordert. Hinzu kommt die ständige Informationsflut aus Newsfeeds, Pushmeldungen und sozialen Medien. Kein Wunder also, dass sogenannte „News Avoidance“ immer weiter um sich greift: Laut des aktuellen Reuters Digital News Reports geben 71 % der Menschen in Deutschland an, zumindest gelegentlich Nachrichten bewusst zu vermeiden.👉 Zur Studie (PDF)
Nachrichtenmüdigkeit ist verständlich – aber auch riskant
Sich aus Selbstschutz vollständig von Nachrichten abzukapseln, mag kurzfristig entlastend wirken – langfristig ist es jedoch problematisch. Denn wer sich nicht mehr informiert, kann auch nicht mehr zwischen Fakten und Desinformation unterscheiden oder gesellschaftliche Entwicklungen nachvollziehen.
Die gute Nachricht: Es gibt Wege, wie wir mit der Nachrichtenflut resilient umgehen können – ohne sie zu ignorieren.
🧘♀️ Vier Strategien für mehr digitale Resilienz
Bewusster Medienkonsum
Feste Zeiten einplanen, z. B. morgens und abends je zehn Minuten.
Quellen kritisch prüfen – reißerische Schlagzeilen hinterfragen, seriöse Medien bevorzugen.
Fokus auf das, was wir beeinflussen können
Die „Circle of Control“-Methode hilft: Was liegt wirklich in meiner Macht? Was nicht?
Energie auf das lenken, was im eigenen Einflussbereich liegt – etwa im Alltag oder im sozialen Umfeld.
Eigene Ressourcen stärken
Selbstfürsorge ernst nehmen: Bewegung, Natur, Hobbys und soziale Kontakte pflegen.
Dankbarkeitstagebuch führen: Täglich drei Dinge notieren, für die man dankbar ist – das fördert positive Emotionen.
Gemeinschaft & Austausch
Gespräche mit unterstützenden Menschen suchen – offline oder online.
In sinnvollen Projekten engagieren: Mitgestalten statt hilflos fühlen.
Lieber achtsam als abgeschaltet
Es ist nachvollziehbar, dass viele Menschen dem ständigen Strom negativer Nachrichten entkommen wollen. Doch statt die Augen zu verschließen, können wir bewusste Strategien entwickeln, um informiert und gleichzeitig mental stabil zu bleiben. Digitale Resilienz bedeutet nicht Verdrängung, sondern achtsame Abgrenzung. Nur so bleiben wir handlungsfähig – für uns selbst und die Gesellschaft.



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