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Mentale Gelassenheit für Führungskräfte: Ein kleines Plädoyer für Resilienz

utekorinth


Die Gesamtweltlage ist geprägt von Veränderungen und wahnsinnig schnellen, bis vor Kurzem noch für unmöglich gehaltenen Entscheidungen. Künstliche Intelligenz entwickelt sich rasend schnell - hilfreich, aber auch in Teilen bedrohlich. Der Klimawandel schreitet voran, Kriege, immer mehr Druck und eine unsichere Zukunft. Herausfordernde Zeiten für alle.

Auch für Führungskräfte. Sie tragen zu all dem, was gerade passiert, zusätzlich die Verantwortung für ihr Team, treffen strategische Entscheidungen und müssen dabei den Erwartungen von Vorgesetzten, Kunden oder Stakeholdern gerecht werden. Dieser anhaltende Druck kann psychische Belastungen verursachen, die nicht nur die eigene Gesundheit, sondern auch die Arbeitsleistung und das Wohlbefinden des gesamten Teams beeinträchtigen.

Doch psychische Gesundheit ist keine rein persönliche Angelegenheit. Sie ist eng mit der Unternehmenskultur verknüpft. Wenn Führungskräfte unter Dauerstress leiden, fällt es ihnen schwer, klare Entscheidungen zu treffen, mit emotionaler Intelligenz zu führen und langfristig erfolgreich zu sein. Deshalb ist mentale Widerstandskraft nicht nur für die eigene Lebensqualität, sondern auch für den Erfolg des Unternehmens essenziell.

Die gute Nachricht: Wir alle können etwas für unsere Resilienz tun.


Als resilienter Mensch andere wachsen lassen


Wer führt, sollte nicht nur auf das Wohlbefinden des Teams achten, sondern auch auf sich selbst. Denn nur, wenn es uns selbst gut geht, können wir auch für andere Menschen gut sorgen, diese empowern und wachsen lassen.

Die folgenden Strategien könnten helfen, mentale Widerstandskraft aufzubauen und mit Belastungen ein wenig gesünder umzugehen. Nicht jede Maßnahme passt für jede oder jeden. Wer mag, wählt sich einfach die passenden für sich aus.


Vorbeugende Maßnahmen


  • Klare Zielsetzung: Realistische Erwartungen an sich selbst und das Team definieren.

  • Ethisches Handeln: Entscheidungen treffen, die mit den eigenen Werten übereinstimmen. Wenn wir gegen unsere eigenen Werte handeln, kostet das extrem viel Kraft und zehrt an unserer Resilienz

  • Mentale Techniken: Atemübungen oder Meditation in den Alltag integrieren. Und zwar nicht gleich stundenlange, sondern mit kleinen Übungen beginnen – 10 Minuten reichen völlig aus

  • Gesunde Gewohnheiten: Auf ausgewogene Ernährung, Bewegung und ausreichend Schlaf achten

  • Gedanken ordnen: Kleine Reflexionsübungen nutzen, um mentale Klarheit zu gewinnen. Das Aufstellen eines Selbstfürsorgeplans ist ebenfalls sehr empfehlenswert

  • Grenzen setzen: Nein sagen, wenn es erforderlich ist, um sich vor Überlastung zu schützen.

  • Soziale Kontakte pflegen: Zeit mit Familie und Freund*innen verbringen, um emotionale Unterstützung zu erhalten.



Akute Strategien gegen Stress


Wenn der Druck zu hoch wird, helfen folgende Maßnahmen:

  • Mini-Spaziergang: Ein kurzer Gang ums Haus senkt nachweislich das Stresslevel.

  • Bewegung: Sportarten wie Yoga helfen, Spannungen abzubauen.

  • Kreative Aktivitäten: Malen, Musizieren oder Handwerkliches, aber auch Gärtnern können mentale Erholung bringen.

·       Mini-Entspannungsübung - 4 Sekunden einatmen, 4 Sekunden den Atem halten, 4

·       Sekunden ausatmen, 4 Sekunden halten - hilft, den Puls und den Blutdruck in stressigen Situationen zu senken

  • Bodyscan und Grounding: Durch bewusste Körperwahrnehmung oder Fokussieren auf den Moment lassen sich akute Stressreaktionen mildern.

  • Dehnen statt Handy: Fünf Minuten Dehnübungen, ohne dabei aufs Handy oder auf den Rechner zu schauen – holen raus aus der angespannten Situation

  • Gespräche mit Freunden oder der Familie:  Die Unterstützung von Personen, mit denen wir offen über unsere Gefühle und Sorgen reden können, ist enorm wichtig und kann durch viele Krisen hindurchhelfen


Langfristige Resilienz


Feste Routinen, die Stabilität und mentale Klarheit fördern:

  • Bewusster Start in den Arbeitstag: Ein kurzes Morgenritual hilft, fokussiert in den Tag zu starten. Ein kurzes Journalling zum Thema "Was würde den heutigen Tag zu einem guten Tag machen?" rückt den Fokus auf positive Dinge und kultiviert Optimismus.

  • Tagesabschluss-Ritual: Den Arbeitstag bewusst abschließen – etwa durch das Notieren der Dinge, die gut gelaufen sind an dem Tag

  • Geplante Regenerationszeiten: Nach intensiven Projekten sollte bewusst Zeit für Erholung eingeplant werden – es reicht eine Stunde nur für sich zu haben und diese mit etwas zu verbringen, was unsere Stärken betont und uns in einen kleinen Flow-Zustand versetzt


Mentale Gesundheit als Schlüssel zu Zufriedenheit und Erfolg


Und immer daran denken: Wert auf mentale Gesundheit zu legen, ist keine Schwäche, sondern eine essenzielle Fähigkeit für langfristigen Erfolg. Wer sich selbst gut kennt und aktiv auf seine psychische Gesundheit achtet, führt mit mehr Klarheit, Empathie und Widerstandskraft. Perfektionismus ist dabei nicht das Ziel – vielmehr geht es darum, Resilienz zu entwickeln, um nicht nur als Führungskraft, sondern auch als Mensch zu wachsen.


Text: Ute Korinth

 
 
 

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